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Praxisbeispiel:

Sanierung eines Ei-Profil-Kanals 800/1200 mm durch UV-Aushärtung


Im ostwestfälischen Bad Salzuflen sind vom Ing. Büro für Kanalinstandhaltung W. Günzel, 32791
Lage, im Jahr 2007 diverse Kanalsanierungsarbeiten nach dem Schlauchlining-Verfahren ausgeschrieben worden. Hierbei handelt es sich um insgesamt 380 m Kreisprofile der Nennweiten
DN 200 – 400 mm, 420 m Ei-Profile 600/900 mm und ein 117 m langes Ei-Profil 800/1200 mm.
Den Zuschlag erhielt die Niederlassung Blomberg der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung, die
den Einbau von lichthärtenden GFK-Linern angeboten hatte.

Innerhalb von 14 Tagen wurden die rd. 920 m Mischwasserkanäle mit mehreren Kolonnen saniert.
Eingebaut wurden GFK-Liner der Firmen BKP und SAERTEX. Technisches Highlight war sicherlich die
Installation des Ei-Profiles 800/1200 mm.

Das 117 m Ei-Profil in der Schülerstraße wurde nicht mit einem rein lichthärtenden System saniert,
sondern in einer lichtinduzierten, peroxid-chemisch unterstützten Reaktion ausgehärtet. Das
geschah in zwei Aushärteabschnitten mit jeweils rd. 59 bzw. 58 m Länge von einem zentralen
Startschacht aus. Um die mehrere Tonnen schweren Inliner mit einer statisch tragenden
Wandstärke von rd. 11 mm materialschonend einziehen zu können, war es erforderlich, den
Schachkonus abzunehmen. Mit einem Sattelschlepper wurden die in Kisten verpackten Liner jeweils
„just in time“ angeliefert und mit einer Winde in den abgesperrten und gereinigten Kanal
eingezogen. Nach dem rd. 90-minütigem Einziehvorgang erfolgte der beidseitige Einbau der
Druckschleusen. Anschließend wurde der Liner durch Luftdruck provisorisch aufgestellt und mit
einer Kamera befahren, um evtl. Lageabweichungen oder Oberflächenunebenheiten festzustellen.
Da jedoch nichts zu beanstanden war, konnte der Lampenzug mit vier Elementen á drei 400-Watt-
Lampen eingebaut und der Inliner mit dem vorgegebenem Luftdruck aufgestellt werden. In
Abhängigkeit von dem Durchmesser und der Wandstärke des Liners wurde der Lampenzug mit
einer konstanten Geschwindigkeit von 12 cm pro Minute durch das Ei-Profil gezogen und der Inliner
ausgehärtet. Als ein großer Vorteil der UV-Technik gegenüber anderen Verfahrenstechniken ist die
kontinuierliche Temperaturüberwachung jeder einzelnen Lampe, der Temperatur im Liner selbst und
die Kontrolle mit einer TV-Anlage während des gesamten Aushärtevorganges hervorzuheben.

Nach dem Aufschneiden der Leitungsenden, der Entnahme von Materialprobestücken im Beisein des
Ing. Büros Günzel konnten die insgesamt 24 Stück Anschlüsse per Hand geöffnet und anschließend
verspachtelt werden.

Die Ergebnisse der Materialprüfungen lagen über den Vorgaben der Standards für das
Schlauchlining-Verfahren.

Praxisprojekt

Einbau des Inliners direkt vom Fahrzeug

Praxisprojekt

Aufbau der Abwasserüberleitung



Praxisprojekt

ausgehärteter Inliner im Ei-Profil 800/1200 mm


 
 
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